Pflanzenkohle als Kohlenstoff-Senke für den Klimaschutz
Die klimafarmer GmbH aus Nierstein entwickelt mit Pflanzenkohle-Technologie Lösungen zur dauerhaften CO2-Fixierung. Das Unternehmen setzt auf Pyrolyse-Verfahren, um pflanzliche Reststoffe in Kohlenstoff-Senken umzuwandeln.

Ron Richter, Gründer und Geschäftsführer der klimafarmer GmbH, sieht in der aktiven Schaffung von Kohlenstoff-Senken einen notwendigen Schritt im Klimaschutz. "Es reicht nicht, in Zukunft weniger CO2 in die Atmosphäre abzugeben, sondern wir müssen aktiv Kohlenstoff-Senken schaffen, die aktuelle und historische CO2-Emissionen dauerhaft fixieren", erklärt Richter.
Der in Pflanzen gespeicherte Kohlenstoff wird im Verfahren der Pyrolyse fixiert und in Kombination mit organischen Zuschlagsstoffen wie Traubentrester und Melasse sowie natürlich-mineralischen Stoffen wie Gesteinsmehl und Bodenpilzen als "initialisierte" Pflanzenkohle wieder in den Boden gegeben.
Für seine Arbeiten im Weinbau erhielt der klimafarmer 2024 den "Preis für Nachhaltigkeit Rheinhessen". Im Projekt "Klimawinzer-Bodenverbesserungskonzept" wurde Rebholz im Pyrolyseverfahren verkohlt, die Pflanzenkohle mit Traubentrester aufbereitet und zurück in den Wingert gebracht.
"Der Boden bietet ein riesiges Potenzial, Kohlenstoff zu speichern und gleichzeitig die darauf kultivierten Pflanzen zu stärken und zu besserem Wachstum anzuregen", so Richter. In der Folgekultur werde noch einmal mehr CO2 gebunden und verstärkt Humus aufgebaut.

Als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Pflanzenkohle eignet sich Gehölzschnitt, der regelmäßig in Gärten oder im öffentlichen Grün anfällt. Für eine Verwertung dieser Reststoffe interessieren sich vor allem der professionelle Garten- und Landschaftsbau sowie Kommunen.
Laut Richter macht das Unternehmen gute Erfahrungen mit Holzhäcksel aus Astschnitt oder Wurzelstöcken aus kommunalen Quellen, Schad- und Borkenkäferholz aus dem Forst oder unbehandeltem Holzresten aus dem Sägewerk. Darüber hinaus experimentiert klimafarmer mit organischen Reststoffen aus der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie, darunter Nussschalen und Kerne, Miscanthus, Maisspindeln bis hin zu Kaffeesatz.
Bereits 2019 hat der Weltklimarat die Pflanzenkohle als eine von sechs sogenannten Negativ-Emissionstechnologien in seinem Klimabericht aufgenommen. Seither hat sich die Branche weiterentwickelt, es gibt inzwischen international eine Reihe von Pflanzenkohle-Produzenten und einen deutschen Fachverband Pflanzenkohle.
"Wir legen von Anfang an auf den Klimaaspekt unserer Produkte einen großen Wert", betont Richter. Der Name klimafarmer verdeutliche den ganzheitlichen Ansatz, der auf eine regenerative und klimaschonende Bewirtschaftungsmethode von Böden und Nutzpflanzen ziele. Konsequent heißt die Pflanzenkohle vom klimafarmer künftig Klimakohle.
Die Vorteile von Klimakohle als Substratbestandteil sind laut Hersteller wissenschaftlich bewiesen und in zahlreichen Praxistests bewährt. Der neue Name soll den bedeutenden Klimaeffekt der Produkte besonders unterstreichen. Klimafarmer n
24.10.2025















