Aktuelle Trends bei Dünger, Töpfen und Substraten
Nachhaltigkeit im Garten und auf der Terrasse
Nachhaltigkeit in der Gartenarbeit zeigt sich auf vielen Ebenen. Auch bei neuen Trends wie dem Urban Gardening setzen sich immer mehr Alternativen durch, sei es bei den Pflanzen, Töpfen oder Substraten. Denn mehr denn je spielt das eigene Anbauen von Obst und Gemüse eine wichtige Rolle im Leben von ökologisch und ethisch handelnden Menschen. Dr. Andrea Brill gibt einen Überblick
V iel zu lange haben sich Plastiktöpfe im Garten behauptet. Seit einiger Zeit aber gibt es Alternativen, wie die langlebigen Blumentöpfe aus fair gehandeltem FSC-zertifiziertem Naturkautschuk aus der Reihe Fair Zone Pflanztopf, das im 6er-Set erhältlich ist. Das natürliche Gummi hat den Vorteil hoher Flexibilität. So können die Pflanzen beim Umtopfen leicht aus dem Topf gelöst werden. Als nachwachsender Rohstoff ist Naturkautschuk biologisch abbaubar und fügt sich somit wieder in den Kreislauf der Natur ein. Auch absorbieren Kautschukbäume eine immense Menge an CO2 - sogar mehr CO2, als tropischer Regenwald.
Die Fair Zone-Produkte schaffen eine Alternative zu Kunststoffartikeln und damit Alternativen zu Mikroplastik im Gemüse- und Obstanbau. Mit dem Handel dieser Produkte unterstützen Gartenliebhabende über die Fair-Trade-Prämie die Produzierenden, wie Kleinbäuerinnen und Arbeiter, um auf den Plantagen in den Anbauländern ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Blumentöpfe in verschiedenen Farben sind unempfindlich und leicht zu reinigen. Sie haben einen Durchmesser von 11 Zentimetern oben und unten von 7 Zentimetern Diameter. Die Höhe beträgt 10 Zentimeter, das Gewicht 136 Gramm.
Ein besonders ästhetischer Topf zeigt sich mit dem runden Korb Moanah aus Seegras und Maisschalenblättern. Die Körbe werden in einem Familienbetrieb in Thanh Hoa Province, Vietnam, hergestellt. Moanah eignet sich nicht nur als Übertopf für eine Pflanze, sondern kann auch für ganz andere Zwecke zur Aufbewahrung genutzt werden. Der Behälter besteht aus zwei Teilen: Der untere Teil aus einem stärker geflochtenen Materialmix aus Seegras und Maisschalenblättern - der obere schmal geflochtene Rand aus Seegras. Diese Kombination unterstützt eine tropische Atmosphäre im Garten oder Haus. Die Maße betragen 34 x 27 Zentimeter (Durchmesser x Höhe, Innenmaß: D 26 x Hv25 cm). Für die richtige Pflege sollte man wissen, dass Seegras-Teppiche keine direkte Feuchtigkeit mögen und daher immer trocken gehalten werden sollten. Jeglicher Kontakt mit Flüssigkeiten sollte gemieden werden und direkte Sonnenstrahlen haben eine leicht ausbleichende Wirkung auf das Material.
Recycelte Materialien
Einen Beitrag zur Nachhaltigkeit liefern zudem recycelte Materialien. Ein Beispiel dafür ist der recycelte Reissack. Das Reissackmaterial besticht durch seine farbenfrohen Materialien, ihre handgefertigte faire Herstellung und den Nachhaltigkeitsaspekt. Die großen Behälter sind circa 31 Zentimeter hoch, 2 Zentimeter breit und 22 Zentimeter tief und bieten damit viel Platz für Gartengeräte oder andere Gegenstände für die Gartenarbeit, sogar als praktischer Pflanzenbehälter. Der Sack besteht aus einem wasserundurchlässigen Polyprophylen aus 100 Prozent recycelten Reissackmaterial mit großer Strapazierfähigkeit. Er ist unter der Aufsicht der World Fair Trade Organisation gefertigt und somit eine nachhaltige Ergänzung zu anderen nachhaltigen Produkten.
Jeder Multifunktionsbehälter ist mit viel Liebe zum Detail in Handarbeit gefertigt worden. Alle Stoffe werden aus 100 Prozent recyceltem Reissackmaterial gewonnen. Beim Reissack handelt es sich um ein Premium Upcycling Produkt, das heißt ein Unikat. Durch den Recycling-Prozess kann jeder wiederverwendete Reissack in Farbe, Muster und Abnutzung von dem Produktbild abweichen.
Auch bei Saatgutschalen kann auf umweltschädigendes Plastik verzichtet werden. Denn die Green&Fair Saatgutschale XL besteht aus 100 Prozent FSC-zertifiziertem Naturlatex. In hoher Qualität ist sie zudem äußerst strapazierfähig und eignet sich für einen langjährigen Gebrauch. Sie eignet sich idealerweise für die Anzucht größerer Samen wie z.um Beispiel Bohnen oder Kürbisse. Auch die Saatgutschalen sind fair gehandelt. Der Naturkautschuk stammt von einer kleinen Plantage in Sri Lanka. Auf jedes Kilo Kautschuk wird eine FairTrade Prämie bezahlt, die in einen Sozialfonds zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Gummizapfer und ihrer Familien eingeht. Die Modulgröße beträgt circa 6 x 6 6 Zentimeter, die Gesamtgröße circa 23,5 x 15,5 x 6,5 Zentimeter.
All diese nachhaltigen Behälter und Töpfe sind beziehbar über den Avocadostore, der bestimmte Kriterien verfolgt, um die Nachhaltigkeit im Gartenbau zu garantieren, wie fair und sozial. Die Produkte sind fair hergestellt unter den strengen Regeln der World Fair Trade Organisationen, und entsprechend zertifiziert. Die Hersteller sind hauptsächlich körperlich behinderte Handwerker und Handwerkerinnen in Kambodscha. So erhalten die Ärmsten in Kambodscha, oftmals Landminenopfer oder körperlich behindert, eine Lebensgrundlage durch die Produktion nachhaltiger Gegenstände. Ein weiteres Kriterium ist Recycelt & Recyclebar. Die Verfahren Upcycling und Recycling stehen - aus der Not geboren - in Kambodscha schon lange im Vordergrund. Das Material ist 100 Prozent recyceltes Reissackmaterial, was eine geringere Belastung unserer Meere mit Plastik oder die Verringerung des CO2-Ausstoßes zur Folge hat. Zudem steht eine schadstoffreduzierte Herstellung im Fokus. Denn der Säuberungsprozess der Upcycling-Produkte erfolgt schonend mit Wasser und Seifenlauge.
Bio Saatgut
Um das nachhaltige Gärtnern noch weiter auszubauen, sollte natürlich auch das entsprechende Saatgut im Einsatz sein. Hier empfiehlt sich beispielsweise das Bio Saatgut Set mit zwölf Gemüsesamen mit einer hohen Keimrate, samenfest und nachhaltig verpackt, oder das 15 Sorten Premium Bio-Gemüse Saatgut mit extra vielen Samen. Das Set bietet eine große Bandbreite an heimischem Gemüsesorten, auch sind alte, historische Sorten mit dabei: Möhre, Tomate, Mangold, Kopfsalat, Pastinake, Rote Beete, Gurke, Feldsalat, Zucchini, Brokkoli, Radieschen oder Rucola.
Das Saatgut besteht aus zu 100 Prozent aus Bio-Zertifizierten Samen nach DE-ÖKO-013, ohne Gentechnik. Alle Samen sind in speziellen Keimschutzbeuteln für extra lange Haltbarkeit abgepackt. Die Menge an Samen pro Sorte ist ausreichend für Garten, Hochbeet oder Gewächshaus.
Die Anzucht ist kinderleicht und die Anwendung vielfältig. Das Gemüseset ist zudem gut für Gartenanfänger geeignet und beinhaltet eine detaillierte Anleitung zur Anzucht sowie einen Aussaatkalender. Alle Samen werden nach höchsten Standards in traditioneller Bio-Kultur erzeugt. Die aus den Samen angezogenen Gemüsesorten sind robust und aromatisch.
Auch beim Dünger können Gartenfreaks auf Nachhaltigkeit setzen, zum Beispiel mit dem veganen stickstoffbetonten Dünger mit Langzeitwirkung, Biosol Veganer Wachstumsbooster. Der biologische Recyclingdünger verzichtet auf tierische Bestandteile, enthält einen hohen Anteil an organischer Substanz und verbessert so den Humusgehalt im Boden. Er enthält 40 Prozent Chitin, das die hilfreichen Bodenmikroorganismen aktiviert, die wiederum mithelfen, Schadpilze zu unterdrücken. Vitalität und Widerstandskraft der Pflanzen werden erhöht. Der Dünger unterstützt insbesondere das Wachstum von Gemüse, Obst, Beeren, Reben und Zierpflanzen. Für die Anwendung empfiehlt sich für Starkzehrer (Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Rosen und so weiter) vor dem Pflanzen circa 150 bis 200 Gramm pro Quadratmeter auf die Erde zu streuen und leicht einzuarbeiten. Bei Schwachzehrern sollte die Menge auf 80 bis 120 Gramm pro Quadratmeter reduziert werden. Auf kargeren Böden kann man nach circa zehn Wochen mit 50 Gramm pro Quadratmeter nachdüngen.
Traditionsprodukte
Aktuell erlebt ein Traditionsprodukt eine Renaissance: Langzeitdünger mit Schafwolle. Bereits vor zehn Jahren etablierte sich Compo fest als Vorreiter und brachte den ersten organischen Bio Langzeit-Dünger auf Schafwoll-Basis auf den Markt. Die Compo Bio Langzeitdünger mit Schafwolle überzeugen insbesondere in langen Trockenphasen durch eine hohe Wasserspeicherfähigkeit und eine optimale Versorgung der Pflanzen, bei der das Bodenleben aufgelockert und die Humusbildung unterstützt werden. Compo Bio Langzeitdünger mit Schafwolle vereinen Nachhaltigkeit mit hochwertiger Pflanzenpflege. Sie profitieren von einem besonderen Nährstoffreichtum, den sie langsam und schonend an die Pflanzen abgeben und einer immensen Wasserspeicherfähigkeit. Zudem wird das Bodenleben durch die Düngepellets aufgelockert.
Jede Pflanze hat unterschiedliche Bedürfnisse - das Schafwollkonzept ist auf diese individuellen Anforderungen ausgerichtet. Neben einem Universal-Dünger ist der Langzeitdünger mit Schafwolle auch für Bäume, Hecken, Sträucher, Rosen, Rhododendron- und Hortensien, Beeren- und Obst, Hochbeete und Tomaten geeignet. Für die Produktion werden ausschließlich Schafwollreste und natürliche Rohstoffe verwendet. Die Kombination aus 50 Prozent Schafwolle und weiteren wichtigen Nährstoffen sorgt für eine optimale Versorgung der Pflanzen, bei der gleichzeitig das Bodenleben aufgelockert und die Humusbildung unterstützt werden. Die Nährstoffe Stickstoff, Kalium und Phosphat stellen dabei eine natürliche und langanhaltende Stickstoff-/Nährstoffquelle dar. Die Wolle gibt die Nährstoffe kontrolliert und schonend an die Pflanzen ab. Mit nur einmaligem Düngen können Pflanzenbesitzer sowohl eine gute Sofort- als auch fünf Monate Langzeitwirkung erzielen.
Torf ist das Produkt, wenn eine Pflanze stirbt, die in einem sumpfigen Gebiet gewachsen ist. Denn dort kann sie sich nicht richtig zersetzen. Die Pflanze verrottet langsam und wird zu einer Masse, dem Torf. Torf wird gerne in Blumenerde verwendet, da er besonders gut Wasser speichern kann.
In die Kritik ist Torf geraten, da der Abbau von Torf der Natur schadet. Torfmoore sind einzigartige Ökosysteme, denn ähnlich wie Feuchtgebieten können sie sich nach einiger Zeit wieder erholen. Torf kann zwar schnell geerntet werden, es dauert jedoch Jahre, bis sich wieder eine neue Schicht aufgebaut hat. Denn pro Jahr kommen nur wenige Millimeter hinzu. Durch den Abbau wird also ein intaktes Ökosystem in kürzester Zeit zerstört, das dann viele Jahre braucht, um sich wieder zu erholen. Ganze Moorlandschaften sind dadurch bereits zerstört worden. Aus diesem Grunde haben sich in den letzten Jahren immer mehr Unternehmen für die Herstellung torffreier Blumenerde bemüht.
Da wäre beispielsweise die hochwertige und torffreie Kokoshumus-Blumenerde von Pflanzwerk. Sie eignet sich ideal für die Pflanzenaufzucht und ist ein erstklassiger Mineralstoffspeicher, bestens geeignet als Einstreu oder Bodengrund, umweltfreundlich, ungedüngt und 100 Prozent biologisch abbaubar. Zudem ist sie frei von Düngemitteln, Farb- und Konservierungsstoffen. Die Kokoshumus Blumenerde bietet eine hervorragende Wurzelhaftung und lockere Struktur für eine optimale Wurzelbelüftung. Nicht nur für die Aufzucht von Blumen, sondern auch für Gemüse und Obst kann sie verwendet werden. Da es sich hier um eine Quellerde handelt, müssen vor Gebrauch noch etwa 4 bis 5 Liter Wasser hinzugegeben werden. Heraus kommen in etwa 10 Liter lockere, mineralstoffhaltige Blumenerde.
Torffreie Erde
Zudem ist hier die torffreie Blumenerde von Compo zu nennen. Sie eignet sich vor allem für das Anpflanzen von Stauden, Sträucher, Büschen, Hecken, Bäumen und auch Sonnenblumen. In der Erde sind verschiedene Bestandteile wie Rindenhumus, Kokos, Holzfasern sowie Qualitätskompost enthalten. Die Blumenerde sollte vor dem Gebrauch leicht aufgelockert werden und anschließend im Verhältnis 2:1 mit dem vorhandenen Mutterboden vermischt werden.
Aber es gibt noch weitere torffreie Möglichkeiten. Kokosfasern beispielsweise entstehen als Abfallprodukt bei der Kokosgewinnung. Die nachwachsenden Fasern werden aus der Rinde, den Kokosnussschalen oder bei der Herstellung von Seilen und Teppichen aus Kokos gewonnen. Erhältlich sind Kokosfasern meist in Ziegelform, die in Wasser eingeweicht als Blumenerde dienen. Kokosfasern sind große Wasserspeicher und sie verfügen über eine die stabile Struktur. Außerdem ist Kokoserde nicht anfällig für Schädlinge, Pilze oder Schimmel. Kokos hat lediglich den Nachteil, kein heimisches Produkt zu sein, sondern er wird über lange Transportwege aus tropischen Gebieten nach Europa gebracht. Die Kokosfasern enthalten außerdem selbst nur wenige Nährstoffe.
Holzfasern werden durch die Erhitzung und Zerfaserung von Restholz gewonnen. Sie haben den Vorteil, eine lockere Struktur aufzuweisen und die Pflanzen- oder Gemüseerde gut zu durchlüften. Das nachhaltige Material ist regional verfügbar und hat deshalb kurze Transportwege. Jedoch können Holzfasern das Wasser nicht so gut speichern und binden mehr Stickstoff. Deshalb müssen torffreie Erden mit Holzfasern häufiger gegossen werden.