28.12.2023

Markt im Monat

Deutscher Torf- und Humustag mit neuem Besucherrekord

Am Ende des Tages verkündete Philip Testroet noch die Umbenennung des DTHT. Als Beschluss der Fachabteilungssitzung des IVG wird die Tagung ab dem kommenden Jahr unter der Bezeichnung "IVG Branchentag Erden & Substrate" laufen und am 7. November 2024 in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn stattfinden. Foto: IVG

Rund 200 Vertreterinnen und Vertreter der Erdenbranche waren ins Ammerland nach Bad Zwischenahn zum 57. Deutschen Torf- und Humustag (DTHT) gekommen, der erneut vom Industrieverband Garten (IVG) e.V. ausgerichtet wurde. "Wir freuen uns über den großen Zuspruch für unsere Veranstaltung", zeigte sich Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, rundum zufrieden.

Zu Beginn der Veranstaltung diskutierten Vertreter aus Politik und Industrie in einer Talkrunde über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Torfreduktion. Danach erhielten Expertinnen und Experten im Rahmen eines Science Slams die Möglichkeit, ihre Forschungsfelder plakativ zu präsentieren. Zudem beleuchteten fachkundige Referentinnen und Referenten die Substratindustrie der Zukunft.

Nachdem Walter Dübner vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Gäste begrüßt hatte, wurde im Polit-Talk über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Torfreduktion diskutiert. Zu Gast waren Dr. Marco Mohrmann, CDU-Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag, Renke zur Mühlen, Vorsitzender des Bund deutscher Baumschulen e.V. im Landesverband Weser-Ems, Dr. Thomas Schmidt vom BMEL sowie Moritz Böcking (Geschäftsführer Klasmann-Deilmann), der als Vertretung für den IVG und die Erdenindustrie sprach.

Die Teilnehmer setzten verschiedene Schwerpunkte, bewerteten die Diskussion aber als konstruktiv. Es gab einen Appell an die Bundesregierung, sich an die Substratbranche anzunähern und Gespräche zu führen, verbunden mit der Bitte, den Gartenbau mitzunehmen und für eine stetige Verfügbarkeit von kultursicheren Substraten in gleichbleibender Qualität zu sorgen.

Im Science Slam konnten sechs Expertinnen und Experten innerhalb von zehn Minuten ihren Fachbereich vorstellen. Die Inhalte reichten dabei von der Digitalisierung der Moorwiedervernässung über die Veränderung der Produktionsrisiken durch Torfreduktion bis hin zur Erhöhung des Wasserspeichers in torffreien/-reduzierten Substraten dank Mikroalgen.Im Mittelpunkt des anschließenden Programmblocks stand die Substratindustrie der Zukunft.

Als erster Referent stellte Tom Huijs, Development Manager Sphagnum bei Kekkilä-BVB, neue Entwicklungen der Paladikultur von Torfmoosen vor. Anschließend erklärten Marco Zevenhoven, Operational Director RHP, und Hein Boon, Director Responsibly Produced Peat (RPP), welche Faktoren bei der nachhaltigen Beschaffung von Komponenten für Kultursubstrate eine wichtige Rolle spielen und empfahlen eine deutlichere Kommunikation darüber. Außerdem erläuterten sie die Errungenschaften der niederländischen Einigung im Bereich nachhaltigere Substrate.

Im letzten Vortrag ging Dr. Dieter Lohr, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, auf die Herausforderungen für Hersteller, Handel und Verbraucher beim Torfverzicht bei Blumenerden ein.

Die Veranstaltung beendete Rüdiger Maas vom Institut für Generationenforschung mit seinem Vortrag zum Generation Thinking am Beispiel der Generation Z. Er wurde aufgrund einer Autopanne kurzfristig digital hinzugeschaltet. Sein Vortrag zielte darauf ab, den Blick auf die nun in den Arbeitsmarkt drängende Generation Z zu verbessern.

Sein Fazit: Wer als Arbeitgeber Erfolg bei der Rekrutierung der Gen Z haben möchte, muss diese mit anderen Augen sehen und sich anpassen.