20.02.2023

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Spezielle Zuchtformen der Phalaenopsis als Zimmerpflanzen beliebt

Ihren Blütenzeichnung verdanken die Miltonia ihren deutschen Namen: Stiefmütterchen-Orchideen. Foto: Orchidsinfo

Orchideen sind Juwelen der Natur, die in fast jeder Klimaregion der Erde zu finden sind und die Menschheit seit jeher begeistern. Dank gärtnerischer Erfolge entstanden aus den 25 000 natürliche Arten im Laufe der Zeit mehr als 150 000 Hybride mit Blüten in unzähligen Formen und Farben. Zur besseren Unterscheidbarkeit wurden diese in zwölf Gruppen eingeteilt. Als Zimmerpflanze sind heute vor allem spezielle Zuchtformen der Phalaenopsis beliebt.

Ihr Name leitet sich vom griechischen Wort Phalaina ab, was übersetzt Falter bedeutet. Und tatsächlich muten ihre Blüten - die zahlreich an langen Rispen erscheinen - wie ein Schwarm exotischer Schmetterlinge an. Da die bei uns im Handel angebotenen Phalaenopsis sehr robust sind und besonders ausdauernd und häufig blühen, entwickelten sie sich schnell zu absoluten Bestsellern. Neben diesen Stars gibt es aber natürlich auch eindrucksvolle andere Orchideen, für die sich immer mehr Pflanzenfreunde begeistern. Drei möchten wir hier vorstellen:

Frauenschuh-Orchideen, botanisch Paphiopedilum, sind echte Klassiker und schmückten die Wohnungen schon lange vor den Phalaenopsis.

Urwälder Asiens

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei ihnen um eine bei uns beheimatete Orchideenart handelt. Tatsächlich wachsen Paphiopedilum aber ursprünglich in den Urwäldern Asiens und haben mit den Europäerinnen wenig zu tun. Eine Ähnlichkeit besteht vor allem in dem ausgeprägten unteren Teil der Blüte, der als Lippe bezeichnet wird. Da dieser pantoffelartig geformt ist, setzte sich bei beiden Arten der Name Frauenschuh durch. Die Lippe dient übrigens als Insektenfalle. Gefressen werden die kleinen Tierchen von den Pflanzen aber nicht, sie sollen lediglich bei der Fortpflanzung helfen: Wenn sie sich durch die schmale Öffnung wieder ins Freie kämpfen, bleiben Pollen an ihnen haften, mit denen anschließend weitere angeflogene Blüten bestäubt werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Orchideenarten tragen Paphiopedilum zumeist nur eine Blüte pro Stiel. Bei den sogenannten Amerikanischen Hybriden, die vor allem in den Wintermonaten erhältlich sind, sind diese besonders groß und weisen oft interessante Zeichnungen an den gelben oder roten Kelchblättern auf. Anders die Multiflower-Sorten: Sie zeigen das ganze Jahr über eine starke Blütenentwicklung und schmücken sich häufig mit zwei bis vier kleineren Blüten pro Stiel.

Weiß, Gelb, Rosa, Rot und Violett - Miltonia-Orchideen bieten viele Farbtöne. Ihr auffallendstes Merkmal ist die Maske, so wird ihre wunderbare Blütenzeichnung genannt. Dieser verdankt die Pflanze auch ihren deutschen Namen: Stiefmütterchen-Orchidee.

Hunderte Varianten

Es gibt hunderte Varianten, die sich in Größe und Form stark unterscheiden, einige duften sogar. Sie alle sind das Ergebnis von jahrelangen Züchtungen und gehen auf 30 verschiedene Wildarten zurück, die aus Mittelamerika stammen und dort als Aufsitzpflanzen in Bäumen thronen. Die Blütezeit der Miltonia beträgt etwa sechs Wochen und liegt im Herbst bis Frühjahr. Ist die Orchidee ausgeblüht, knippst man die Rispen ab und stellt die Pflanze am besten für acht bis zehn Wochen an einen kühleren Platz. Dann bildet sie neue Triebe, aus denen sich später wieder Blütenstiele entwickeln.

Die Schönheiten bevorzugen einen hellen Standort, vertragen jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung. Etwas knifflig ist die richtige Dosierung des Gießwassers. Das Substrat darf nie austrocknen, doch Staunässe sollte auch nicht entstehen. Am besten gedeihen Miltonia, wenn sie ein- bis zweimal wöchentlich in ein lauwarmes Wasserbad getaucht werden. Danach sollte man sie gut abtropfen lassen, bevor sie zurück in den Übertopf kommen. Die Sommermonate, in denen sie nicht blühen, können Stiefmütterchen-Orchideen übrigens auch hervorragend an einer nicht zu sonnigen Stelle im Garten oder auf dem Balkon verbringen.

Am Boden und auf Bäumen

Die meisten Vorfahren der heutigen Cymbidien-Sorten stammen aus Wäldern im Himalaja-Gebirge. Dort wachsen die Pflanzen sowohl am Boden als auch an Bäumen. Aufgrund ihrer Größe - einige Arten können über1 Meter hoch werden - und der sehr langlebigen Blüten wurden die Orchideen in europäischen Gärtnereien zunächst vor allem als Schnittblumen kultiviert. Erst Mitte der 1980er-Jahre kamen kleinere Züchtungen auf den Markt, die sich mit einer Höhe von 15 bis 25 Zentimetern auch hervorragend als Zimmerpflanze eignen.

Diese Topf-Cymbidien haben lange, schmale Blätter und Rispen, von denen jede sechs oder mehr Knospen trägt. Das Farbspektrum reicht von Weiß über Gelb und Grün bis hin zu Rosa und Braun. In der der Regel blühen Cymbidien einmal im Jahr zwischen September und April für vier bis sechs Wochen. Je älter die Pflanze ist, desto mehr Blütentriebe kann sie entwickeln.

Auch die Cymbidium-Orchideen verdanken ihren Namen - wie sollte es anders sein - der Form ihrer Blüten. Denn die kahnförmig gewölbten Lippen der Pflanze erinnern an ein Boot, was auf Griechisch Kymbos heißt. Noch ein Tipp zum Schluss: Da Cymbidien relativ schnell wachsen, empfiehlt es sich, sie etwa alle zwei Jahre umzutopfen. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr direkt nach der Blüte. Orchidsinfo