24.01.2023

IPM Essen 2023

Papiersack für naturfeuchte Erde entwickelt

Mariel Kleeschulte-Vrochte, Geschäftsführerin von Kleeschulte Erden, und Vertriebschef Jens Brune präsentieren den Papiersack. Foto: Kleeschulte

Die Spezialisierung des Erdenwerk Kleeschulte auf torffreie und torfreduzierte Erden und Substrate ist Business aus nachhaltiger Überzeugung. Konsequent ist die unermüdliche Suche nach einer umweltfreundlichen Verpackungslösung. Nach intensiver gemeinsamer Forschung mit der Firma dy-pack Verpackungen GmbH aus Wenden-Gerlingen, haben wir als Team die erste recyclingfähigen Papierverpackung für eine naturfeuchte Erde geschaffen. Hätten Sie das für möglich gehalten?

Bis zu 1 Million Organismen tummeln sich in einem Teelöffel Erde und sie haben unersättlichen Appetit. Leibspeise der mikroskopisch kleinen Lebewesen ist Papier, aufgrund des hohen Polysaccarid-Gehaltes in der Cellulose. Daher schienen Papierverpackungen bislang für Erdensäcke unmöglich zu sein. Nach intensiver und mehrjähriger Forschung ist es dennoch gelungen, eine Papierverpackung für naturfeuchte Erde zu entwickeln. Sie kann über den normalen Papierhausmüll dem Recyclingprozess zugeführt werden. Das bestätigte und zertifizierte jüngst das Institut cyclos-HTP, welches auf die Klassifizierung, Begutachtung und Testierung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen spezialisiert ist. Der Erdensack besteht zu 95 Prozent aus Papier und ist somit voll recyclingfähig.

Mit einer sehr guten Faserausbeute ist die Papier-Verpackung ein wertvoller recycelter Rohstoff für die Papierindustrie. Zellstoff ist die beim chemischen Aufschluss von Pflanzenfasern entstehende faserige Masse, die vorwiegend aus Cellulose besteht.

Drei Monate lagerbar

Die beiden Familienunternehmen Kleeschulte Erden und dy-pack Verpackungen vereinten ihr Know-how für die Entwicklung: Das Wissen über nachhaltige Erden, gepaart mit der Erfahrung und Kompetenz zu Papier-Verpackungen. "Langwierige gemeinsame Tests mit verschiedenen Papierkonstruktionen, führten zu dem gewünschten Ergebnis.

Drei Monate kann der neue Papiersack, mit der naturfeuchten Erde darin, schadlos gelagert werden. Und wir arbeiten weiter daran, die Lagerfähigkeit zu verlängern", freut sich Mariel Kleeschulte-Vrochte, Geschäftsführerin von Kleeschulte Erden. Zum im Jahre 2020 eingeführten 'Paper Bag' von Kleeschulte unterscheidet sich der neue Papiersack elementar. Die Erde im herkömmlichen 'Paper Bag' musste getrocknet werden, um den Papiersack nicht aufzuweichen. Das nun ein Papiersack für naturfeuchte Erde entwickelt werden konnte, ist ein besonders wichtiger Meilenstein.

Durch den neuen Papiersack ergeben sich bemerkenswerte Alleinstellungsmerkmale für den nachhaltig orientierten Handel. Mit der Kleeschulte torffreien Erdenlinie im Papiersack wird das Erdenwerk dem steigenden Bedarf nach nachhaltigen Erdenprodukten in noch nie dagewesener Form gerecht. Im ersten Step sind die Bio-Blumenerde, die Bio-Tomaten- und Gemüseerde sowie die Bio-Anzucht und -Kräutererde von Kleeschulte Erden verfügbar.

Alle Verpackungsgrößen von 3 Liter bis 70 Liter sind selbst für Eigenmarken des Handels realisierbar. "Das ist ideal für eine Zweitplatzierung im Innenraum und im Kassenbereich und ohne Zweifel ein echter Hingucker. Natürlich stehen wir am Anfang der Markteinführung, sodass noch viel Potential für Ideen und Entwicklungen bestehen." Meint Vertriebschef Jens Brune von Kleeschulte Erden. Sehr gut geschützt unter Dach können die Paletten auch verpackt im Außenbereich stehen.