14.12.2022

Fokus Grün

Viele gute Gründe für ein grünes Zuhause

Es gibt Anthurien, die bis zu einem Meter hoch werden und entsprechend viel Platz beanspruchen, andere erreichen nur eine Wuchshöhe von etwa 30 Zentimetern. Foto: anthuriuminfo

Zimmerpflanzen, wie wir sie heute kennen und pflegen, gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert. Zwar brachten Abenteurer und Forscher exotische Gewächse bereits zuvor in großer Zahl von ihren Reisen in die Kolonien mit nach Europa, aber an diesen konnte sich zunächst vor allem der Adel in seinen Gewächshäusern ergötzen.

Die Wohnungen des Bürgertums eroberten die Pflanzen erst, als hier größere, lichtdurchlässige Fensterscheiben Standard wurden und erste Heizungssysteme auch im Winter für eine gleichmäßige Wärme sorgten. Heute gehören Zimmerpflanzen ganz selbstverständlich zu unserem Leben dazu. Die Gründe, warum sich Menschen mit ihnen umgeben, sind unterschiedlich. Hier die vier wichtigsten:

Viele Zimmerpflanzen besitzen die Fähigkeit, Schadstoffe aus der Raumluft zu filtern. Über ihre Blätter nehmen sie beispielsweise die Gase Formaldehyd und Benzol auf, die häufig aus Baumaterialien, Bodenbelägen und Möbeln entweichen. In ihren Zellen können sie diese speichern und auch abbauen. Im Gegenzug reichern Pflanzen ihre Umgebungsluft mit frischem Sauerstoff an und erhöhen die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen, da sie Wasser über ihre Blätter verdunsten. Gerade im Winter, wenn trockene Heizungsluft unsere Schleimhäute reizt, ist das ein angenehmer Effekt.

Positive Stimmung

Verschiedene psychobiologische Studien haben herausgefunden, dass Zimmerpflanzen sich positiv auf unsere Stimmung auswirken. Das Betrachten von lebendigem Grün sorgte bei Studienteilnehmern für ein Gefühl von Ruhe und Harmonie. Zudem bringen Pflanzen ein Stück Natur in jedes Wohnumfeld und sorgen mit ihren "Good Vibes" für eine entspannte Atmosphäre - ein wichtiger Faktor, gerade in Zeiten, in denen sich der Großteil der Menschen zu 80 Prozent des Tages in Gebäuden aufhalten.

Egal ob man minimalistisch lebt, es klassisch-modern mag oder Vintage-Möbel sammelt - Zimmerpflanzen machen optisch viel her und werden daher als Dekoration in ganz unterschiedliche Wohnkonzepte integriert und arrangiert. Mit ihnen kommt Farbe ins Haus, es werden Akzente gesetzt, Kontrastwirkungen können erreicht und Blickfänge geschaffen werden. Die unterschiedlichen Wuchsformen, Blüten und Blätter sind lebendige Skulpturen und das Tüpfelchen auf dem i jeder Einrichtung.

Der wohl wichtigste Aspekt, warum wir mit Zimmerpflanzen leben, ist die Tatsache, dass wir uns an ihnen erfreuen können. Es macht Spaß, zu sehen, wie sie in unserer Obhut gedeihen, wachsen und neue Blätter und Blüten bekommen. Gerade der Urban Jungle Trend der letzten Jahre hat gezeigt, wie stolz manche Pflanzenbesitzer auf ihre Schützlinge sind: Gärtnerischen Indoor-Erfolge und Styling-Ideen werden heute in den sozialen Medien mit der ganzen Welt geteilt.

Zwar haben Pflanzen seit dem 19. Jahrhundert ihren festen Platz in unseren Wohnungen, doch welche Arten und Sorten für Begeisterung sorgen, ist dem Wandel der Zeit und auch Moden unterworfen. Zu den derzeit beliebtesten grünen Mitbewohnern in Deutschland gehören die Anthurien. Das ist kein Wunder, denn sie erfüllen all die Erwartungen, die wir an eine Zimmerpflanze stellen. So belegt beispielsweise eine aktuelle Studie der Wageningen University & Research, dass Anthurien zu den Gewächsen zählen, die über ausgezeichnete luftreinigende Eigenschaften verfügen und so zu einem gesunden Lebensumfeld beitragen können.

Urban Jungle Trend

Das Laub der Pflanzen, die ursprünglich aus den tropischen Regionen Amerikas stammen, zeigt sich in einem kräftigen Grün und kann glänzend oder eher matt sein - damit passt es hervorragend zum immer noch anhaltenden Urban Jungle Trend, bei dem vor alle kunstvolles Blattwerk in verschiedenen Grünnuancen in den Mittelpunkt gerückt wird. Charakteristisch für die Schönheiten sind darüber hinaus ihre auffälligen, farbenfrohen Hochblätter, die je nach Sorte mal oval, mal band- oder herzförmig sind und aus denen ein Blütenkolben keck hervorragt. Neben den klassischen roten Varianten findet man heute auch welche in Rosa, Violett, Orange, Hellgrün oder Schokobraun. Es gibt Exemplare, die bis zu einem Meter hoch werden und entsprechend viel Platz beanspruchen, andere eignen sich mit einer Wuchshöhe von 30 Zentimetern gut als Tischdekoration.

Trotz oder gerade wegen ihres exotischen Aussehens lassen sich Anthurien in jeden Einrichtungsstil integrieren. Anders als die meisten Zimmerpflanzen müssen sie nicht unbedingt am Fenster stehen. Sie fühlen sich auch an einem halbschattigen Standort wohl und lassen sich an den unterschiedlichsten Bereichen der Wohnung in Szene setzen. Bei guter Pflege werden Anthurien viele Jahre alt und produzieren regelmäßig immer wieder neue Blütenstiele, die ihre Besitzer erfreuen und stolz machen. GPP