06.10.2022

Pflanzgefäße

Bis zu 500 Blüten pro Saison sind möglich

Eigentlich gehören Kalanchoë blossfeldiana zu den Klassikern auf der Fensterbank. In den letzten Jahren haben sich die Blühwunder aber immer mehr auch ihren Platz im Freien erobert. Foto: GPP

Kaum zu glauben: Bis zu 500 Blüten können sich pro Saison an einer Kalanchoë blossfeldiana entwickeln. In Weiß, Gelb, Knallrot, Pink, Zartrosa, Orange, Lila oder Hellgrün erscheinen sie an den Rispen und heben sich leuchtend von dem dunklen Laub der Pflanzen ab, die zwischen acht und 40 Zentimeter hoch werden können. Wer genau hinsieht, wird erkennen, dass die Form der zierlichen Einzelblüten bei den Einfachen Sorten an Sternchen erinnert, während die Gefüllten eher Ähnlichkeit mit Mini-Rosen haben. Bei soviel Schönheit, Vielfalt, Farbe und Blühfreude ist es kein Wunder, dass die Kalanchoë in Deutschland seit langem einen festen Platz in den Top Five der meistverkauften Topfpflanzen hat.

Gezielte Züchtungen

Dank gezielter Züchtungen gibt es die Kalanchoë blossfeldiana heute in unzähligen Farbtönen und sogar mehrfarbig. Die Urform der Pflanze, die der deutsche Botaniker Robert Blossfeld in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts von Madagaskar mit nach Europa brachte, blühte jedoch ausschließlich feuerrot. Schnell erhielt sie daher den Kosenamen "Flammendes Käthchen", mit dem dann auch ihr Siegeszug im Handel begann. Ihr wissenschaftlicher Name, unter dem sie heute in der Regel dort zu finden ist, verweist übrigens auf ihren Entdecker.

Eigentlich gehören Kalanchoë blossfeldiana zu den Klassikern auf der Fensterbank. In den letzten Jahren haben sich die Blühwunder aber immer mehr auch ihren Platz im Freien erobert. In Töpfen, Kästen und Kübeln kann man sie heute überall in den Sommermonaten auf Terrassen, Balkonen oder neben den Haustüren entdecken. Mittlerweile werden in Gartencentern sogar einige Sorten speziell unter dem Label "Kalanchoë Garden" angeboten. Sie sind besonders robust und kommen bestens mit den wechselhaften Wetterbedingungen draußen zurecht.

Ob nun drinnen oder draußen - Kalanchoë sind pflegeleichte Gewächse. Sie entwickeln sich sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten gut. Beim Gießen sollte man ein wenig zurückhaltend sein, denn zu viel Nässe bekommt ihnen nicht. Erst, wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist, empfiehlt es sich, zur Kanne zu greifen. Und da Kalanchoë die Fähigkeit haben, Flüssigkeit in ihren dicken Blättern zu speichern, überstehen sie selbst längere Trockenphasen ohne Probleme - der Nachbar muss also nicht nach ihnen schauen, will man mal für ein paar Tage verreisen.

Auch beim Düngen ist Sparsamkeit angesagt: Hin und wieder in den Sommermonaten etwas Flüssigdünger im Gießwasser reicht völlig aus. Bei vielen Sorten kann man sich fast drei Monate lang an dem Blütenflor erfreuen. Die Züchter der Kalanchoë Garden garantieren das sogar mit dem Siegel "100daysflowering".

Damit die Pflanzen aber tatsächlich ihre ganze Pracht zeigen, sollte man diesen Tipp beherzigen: Wenn die ersten Blüten welken, niemals den gesamten Blütenstiel entfernen, sondern möglichst immer nur die Einzelblüten herausknipsen! So entlastet man die Blütenrispen und motiviert sie dazu, immer neue Knospen zu bilden.

Kühler Standort

Mit etwas Geschick und Glück schafft man es, dass sich die Pflanzen im nächsten Jahr wieder in voller Schönheit präsentieren. Dafür muss man sie allerdings vor dem Winter ins Haus holen, denn sie sind äußerst frostempfindlich. In der kalten Jahreszeit benötigen die Gewächse einen kühlen Standort, an dem sie am Tag nicht mehr als acht bis zehn Stunden Licht bekommen. Die restliche Zeit sollte es dort möglichst dunkel sein, denn die Kalanchoë gehört zu den sogenannten Kurztagspflanzen. Diese brauchen eine Phase mit solchen Bedingungen, um Knospen anzulegen.

GPP